Wohnungsbesichtigung - das sollten Interessenten beachten

Die Wohnungsbesichtigung ist ein entscheidender Schritt bei der Suche nach einem neuen Zuhause. Dabei gilt es, nicht nur den ersten Eindruck zu bewerten, sondern auch wichtige Details und Punkte zu beachten, die oft übersehen werden. In diesem Ratgeber zeigen wir, worauf man bei einer Wohnungsbesichtigung achten sollte, um sicherzustellen, dass die neue Wohnung nicht nur den Erwartungen entspricht, sondern auch langfristig ein gemütliches und komfortables Zuhause bietet.

I. Vor dem Besichtigungstermin

Die Vorfreude steigt, wenn man ein vielversprechendes Wohnungsangebot entdeckt hat. Größe, Aufteilung und Anzahl der Zimmer passen scheinbar perfekt zu den eigenen Bedürfnissen, die Lage und Wohngegend wurden auf Google Maps gecheckt und scheinen ideal zu sein und die Fotos der Wohnung sind optisch ansprechend.

Doch bevor man sich zu sehr in die Vorstellung des neuen Zuhauses vertieft, sollte man nicht vergessen, dass Fotos oft täuschen können. Daher ist eine Wohnungsbesichtigung vor dem eigentlichen Termin unverzichtbar, um sicherzustellen, dass die Wohnung wirklich den eigenen Erwartungen entspricht.

Kontaktaufnahme & Terminvereinbarung

Die Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung mit dem Vermieter oder Makler sind entscheidende Schritte bei der Wohnungssuche. Zunächst sollte man sich an das halten, was in der Wohnungsanzeige angegeben ist. Viele, insbesondere private Vermieter, bevorzugen den Kontakt per E-Mail. Allerdings erhält man telefonisch oft schneller eine Antwort.

Bei der Kontaktaufnahme ist es wichtig, freundlich zu sein und höflich zu siezen, da man die Person in der Regel nicht kennt. Es ist ratsam, bereits in der ersten Nachricht Informationen wie die Personenanzahl oder die Verfügbarkeit eines festen Einkommens und eines Arbeitsvertrags anzugeben.

Außerdem sollte man nach einem passenden Besichtigungstermin fragen und dabei klären, ob es sich um eine Einzelbesichtigung handelt oder ob es Massenbesichtigungen gibt, was insbesondere in Großstädten häufig vorkommt. Ein Einzeltermin ist immer die bessere Wahl, da man so keine "direkte Konkurrenz" vor Ort hat und mehr Ruhe bei der Besichtigung herrscht.

Schließlich sollte man auch nach den erforderlichen oder erwünschten Unterlagen fragen, die für die Bewerbung benötigt werden. Diese Schritte tragen dazu bei, den Kontakt und die Terminvereinbarung professionell und reibungslos zu gestalten.

Unterlagen vorbereiten

Die Vorbereitung der erforderlichen Unterlagen ist ein wichtiger Schritt bei der Wohnungsbewerbung. Je nach den Anforderungen des Vermieters oder Maklers kann es variieren, welche Unterlagen benötigt werden. Manche verlangen eine umfassende Anzahl an Dokumenten, während andere lediglich wenige Informationen benötigen.

Unabhängig von den spezifischen Anforderungen ist es für Vermieter immer entscheidend zu wissen, ob sie ihr Geld pünktlich und zuverlässig erhalten werden. Daher sollten Interessenten sicherstellen, dass sie alle erforderlichen Unterlagen vorbereitet haben, um diese Frage für den Vermieter beantworten zu können. Dies umfasst in der Regel Nachweise über ein festes Einkommen, Arbeitsverträge und gegebenenfalls weitere finanzielle Informationen, die die Zahlungsfähigkeit des Bewerbers belegen. 

Mieterselbstauskunft

Die Mieterselbstauskunft stellt alle relevanten Informationen über den Bewerber zusammen, damit der Vermieter schriftliche Unterlagen für die Entscheidungsfindung hat. Sie enthält Details wie Raucher/Nichtraucher-Status, Haustiere, Anzahl der Personen, Namen, Alter und mehr und kann dem Vermieter bei der Auswahl des passenden Mieters als nützliche Entscheidungshilfe dienen.

Schufa-Bonitätsauskunft

Die Schufa Bonitätsauskunft dient als Nachweis dafür, dass der Bewerber in der Vergangenheit seine finanziellen Verpflichtungen immer rechtzeitig beglichen hat. Dies stellt eine wichtige Sicherheit für Vermieter dar, da sie darauf hinweist, dass der potenzielle Mieter zuverlässig ist und die Miete voraussichtlich pünktlich bezahlen wird.

Gehaltsnachweise

Gehaltsnachweise, wie Lohnzettel oder Kontoauszüge (mit geschwärzten persönlichen Informationen), dienen dem Vermieter als Sicherheit, um sicherzustellen, dass der Mieter in der Lage ist, die Immobilie finanziell zu tragen. Sie sind wichtig, da viele Bewerber nicht immer ehrlich über ihr Einkommen sind. Die Nachweise helfen, mögliche finanzielle Risiken zu minimieren.

Arbeitsvertrag

Ein Arbeitsvertrag ist zwar nicht zwingend erforderlich, kann aber bei der Wohnungsbewerbung hilfreich sein. Insbesondere ein unbefristeter und langjähriger Arbeitsvertrag in einer Festanstellung bietet Sicherheit für den Vermieter, da er auf einen stabilen Lohneingang schließen lässt und somit die finanzielle Zuverlässigkeit des Mieters unterstreicht.

Bürgschaft der Eltern

Eine Bürgschaft der Eltern ist insbesondere für jüngere Menschen oder Studenten von Bedeutung. Sie ermöglicht es diesen, eine Mietwohnung zu bekommen, selbst wenn sie über keine ausreichende eigene Bonität verfügen. Die Bürgschaft der Eltern fungiert dabei als finanzielle Sicherheit für den Vermieter und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Wohnungsbewerbung.

Liste mit Fragen 

Ein wesentlicher Schritt bei der Wohnungssuche ist die Besichtigung, bei der Mietinteressenten nicht nur die Wohnung selbst, sondern auch den Vermieter oder Makler näher kennenlernen können. Um sicherzustellen, dass alle wichtigen Fragen gestellt werden, haben wir eine umfassende Liste zusammengestellt, die als Leitfaden bei der Besichtigung dienen kann. Sie enthält eine Vielzahl von Fragen, die dem Vermieter oder Makler gestellt werden können, um sicherzustellen, dass die Wohnung den Bedürfnissen und Erwartungen entspricht.

->   Fragenliste zur Wohnungsbesichtigung.pdf   <-

Begleitperson finden

Das Finden einer Begleitperson ist eine kluge Maßnahme auf dem Weg zum idealen Mietobjekt. So können voreilige Entscheidungen vermieden werden, denn vier Augen sehen oft mehr als zwei. Eine neutrale Begleitperson betrachtet die Dinge aus einem anderen Blickwinkel und bietet wertvolle Einsichten.

Nach der Besichtigung kann man sich gemeinsam beratschlagen, insbesondere wenn man sich unsicher fühlt. So stellt man sicher, dass die richtige Entscheidung getroffen wird. Die Unterstützung einer Begleitperson kann in dieser Phase der Wohnungssuche von unschätzbarem Wert sein.

II. Vor Ort in der Wohnung

Egal, ob man eine Wohnung bei einem Makler oder einem privaten Vermieter besichtigt, einige grundlegende Regeln gelten immer. Der erste Eindruck ist entscheidend, daher sollte man pünktlich sein. Ein höfliches und freundliches Auftreten, ohne übertriebenes Schmeicheln kommt immer gut an. Dies schließt die Wahl der angemessenen Kleidung ein, die weder zu formell noch zu leger sein sollte.

Wir empfehlen auch, einen Meterstab mitzunehmen. Insbesondere wenn man bestimmte Möbelstücke mitnehmen möchte, empfiehlt sich das Vermessen der Wohnung vorab. Das Fotografieren der Räumlichkeiten - besonders bei noch bewohnten Objekten - sollte zwingend abgeklärt werden. Auch das Ausfüllen und Beantworten der Fragenliste zusammen mit dem Vermieter oder Makler ist ratsam. So behält man auch bei mehreren besichtigten Objekten den Überblick.

Checkliste für Wohnungsbesichtigungen

Bei der Besichtigung einer Immobilie, sei es eine Mietwohnung, Eigentumswohnung oder ein Haus, gibt es einige Dinge, die man im Auge behalten sollte. So ist es beispielsweises wichtig zu überprüfen, ob Fenster und Türen in gutem Zustand sind, da eine schlechte Isolierung Auswirkungen auf die Nebenkosten oder auch Schimmelbildung haben kann.

Um diese Punkte im Blick zu behalten, eignet sich diese Checkliste. Sie kann direkt während der Besichtigung abgehakt und mit Notizen ergänzt werden, um später alle Informationen übersichtlich zur Hand zu haben. Unabhängig von der Art der Immobilie ist eine systematische Überprüfung dieser Punkte ein wesentlicher Schritt bei der Entscheidungsfindung für ein neues Zuhause.

->   Checkliste für Download & Ausdruck   <-

III. Nach der Besichtigung

Nach der Besichtigung ist es ratsam, sich mit der Begleitperson auszutauschen, um verschiedene Perspektiven und Meinungen zu hören und eine neutrale Meinung einzuholen. Es ist wichtig, die Rahmenbedingungen wie Fläche, Lage, Ausstattung und Preis erneut zu klären und die während der Besichtigung aufgenommenen Bilder zu überprüfen.

Eine gute Vorgehensweise ist es auch, die zuvor verwendete Checkliste und Frageliste noch einmal durchzugehen, um sicherzustellen, dass keine wichtigen Details übersehen wurden. Danach kann man eine Entscheidung treffen oder sich noch etwas Bedenkzeit gönnen.

Es ist jedoch wichtig, nicht zu lange zu zögern, da in der Regel mehrere Interessenten auf denselben Wohnraum warten und Vermieter Leerstand vermeiden möchten. Daher sollte man sich relativ zügig entscheiden und gegebenenfalls Kontakt zum Vermieter aufnehmen, um Interesse zu bekunden


Als Interessent hat man nach der Besichtigung in der Regel zwei Optionen: Entweder passt die Wohnung und man unterschreibt den Mietvertrag, oder man setzt die Suche nach einer passenden Immobilie fort.


 Auch bei einer Absage sollte man den Vermieter in allen Fällen darüber informieren! 

 

Mietvertrag unterschreiben

Wenn die Wohnung den Kriterien und Anforderungen entspricht und ein guter erster Eindruck besteht, kann man zum nächsten Schritt übergehen. Das Unterschreiben des Mietvertrags. Herzlichen Glückwunsch zur neuen Wohnung!

 

Weiter suchen

Wenn das besichtigte Objekt nicht das Richtige war, ist das nicht so schlimm. Man sollte einfach weiter suchen, denn es wird sich mit Sicherheit eine passende Immobilie finden. Täglich werden neue Immobilien inseriert und es gibt verschiedene andere Möglichkeiten, die Suche fortzusetzen.

"Jeder kennt jemanden, der jemanden kennt..." - sind Freund und Bekannte informiert, können sich auch so schnell neue Wege, Möglichkeiten und Tipps ergeben. Ein weitere Möglichkeit besteht darin, einen Makler zu kontaktieren. Diese verfügen in der Regel über gute Kontakte und haben möglicherweise gerade ein Objekt erhalten, welches noch nicht online ist. Es lohnt sich ebenfalls, in Zeitungen zu schauen, da private Vermieter manchmal immer noch in Zeitungen inserieren.

Wichtig ist, dranzubleiben und den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Die Traumwohnung wird mit Geduld und Ausdauer sicherlich noch kommen. 

Häufig gestellte Fragen

Welche Fragen bei Wohnungsbesichtigung?

Fragen bei einer Wohnungsbesichtigung könnten sein: Mietpreis und Nebenkosten, Kaution und Kündigungsfristen, Haustierpolitik, Instandhaltung, Parkmöglichkeiten, Nachbarschaft, Verkehrsanbindung, Mietvertragsdetails und mögliche Renovierungen. Fragen Sie alles, was Ihnen wichtig ist. 

Worauf achten bei Wohnungsbesichtigung?

Bei einer Wohnungsbesichtigung sollten Sie auf den Zustand der Wohnung in Bezug auf Feuchtigkeit, Schimmel, Lage, Lärmbelästigung, umliegende Einrichtungen, Heizung und den Mietvertrag achten. Stellen Sie Fragen und machen Sie Notizen.

Was zur Wohnungsbesichtigung mitbringen?

Bei einer Wohnungsbesichtigung sollten Interessenten einen Personalausweis oder Reisepass, Nachweise über Einkommen und eine Selbstauskunft mitbringen. Ebenfalls hilfreich ist es, Fragen an den Vermieter vorzubereiten und eine Kamera bzw. Handy und/ oder Notizblock für Eindrücke und Notizen mitzunehmen.

Wie lange dauert eine Wohnungsbesichtigung?

Die Dauer einer Wohnungsbesichtigung variiert. Typischerweise dauert sie zwischen 15 Minuten bis zu einer Stunde. Sie hängt von der Größe, dem Zustand und den Fragen der Interessenten ab.

Was wollen Vermieter sehen?

Vermieter wollen zuverlässige Mieter sehen, die pünktlich Miete zahlen und die Wohnung pflegen. Sie suchen nach finanzieller Stabilität, guten Referenzen und einem positiven Eindruck während der Besichtigung.

Wann darf der Vermieter eine Wohnungsbesichtigung machen?

Der Vermieter darf eine Wohnungsbesichtigung im Zusammenhang mit der Vermietung durchführen, wenn er dies im Voraus ankündigt und die Privatsphäre des aktuellen Mieters respektiert. In der Regel ist eine Vorankündigung von 24-48 Stunden üblich.

 

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